Der Bernhardiner (auch St. Bernhards-Hund) ist bekannt durch den Schweizer Nationalhund, den legendären Barry, der vor 200 Jahren im Hospiz am Großen St. Bernhard gelebt haben soll. Sein sensibles Gespür und seine unermüdliche Aufopferungsgabe ließen Barry im Lauf der Zeit zur Legende werden. Man sagt ihm nach, dass er im Vorfeld Lawinenabgänge spürte und so führte er schnell seine Helfer zu den Opfern.
Zunächst wurden die Hunde am Hospiz als Wachhunde gehalten zum Schutz der Kirchenschätze.
Das Aussehen der Klosterhunde (Hunde vom St. Bernhardsberg, Lawinenhunde, Barryhunde oder Alpin Mastiff sowie St. Bernhard Mastiff, wie sie auch genannt wurden) war zu dem Zeitpunkt unwichtig, nur die Eignung als Schutz- und Rettungshund zählte. Es ist umstritten, ob der Bernhardiner vom Alpen- und Bauernhund abstammt oder von der tibetischen Dogge. Wichtig war, dass die Hunde robust und breit waren, um den Weg in den Bergen durch den tiefen Schnee zu bahnen. Begehrt waren die Hunde auch als Zug- und Lastentiere der Almbauern und als Hütehunde.
Um Inzuchtproblemen entgegenzuwirken, wurden die bis dahin nur kurzhaarigen Klosterhunde mit dem Neufundländer verpaart. Der dadurch entstandene Langhaarhund war aber für die Arbeit im Schnee ungeeignet. So verbreitete sich der Langhaar-Bernhardiner schnell im Tal.
Erst Mitte des 19. Jahrhunderts bildete sich der Rassestandard. 1867 stellte der begeisterte Hundezüchter Heinrich Schumacher aus Holligen bei Bern seinen Hunden Abstammungsurkunden aus und gründete mit einer kleinen Gruppe von Züchtern den St. Bernhards-Club in der Schweiz. Sein Vorbild war Barry.
Im Lauf der Jahre züchtete man immer größere Köpfe, Faltenbildung, schwere Hunde - dieses Aussehen steht im Gegensatz zu Schumachers damaligen gesunden, beweglichen Hunden und den heutigen Hospizhunden.
Die Tendenz einiger Züchter geht längst wieder zurück zu gesunden, leichteren und lauffreudigen Hunden, und ein wichtiges Zuchtziel besteht darin, die Lebenszeit der Hunde zu verlängern.
Wir sind bestrebt, dieses Idealbild mit unserer Zucht zu verwirklichen, so wie dem heutigen Rassestandard sehr Nahe zu kommen.